Was heißt hier hochsensibel?

Veröffentlicht von Michaela Nikl am Sep 17 2018
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... mochte keine kratzigen Pullover, spielte oft lieber alleine und genoss es, wenn die Eltern mal nicht da waren.

Hitze halte ich auch heute nur ganz schlecht aus, Lärm schon gar nicht und wenn die Luft in einem Raum zu stickig ist, dann muss ich ein Fenster öffnen. Auch brauche ich es zum Lernen absolut ruhig, sonst schweifen meine Gedanken sofort ab, da stört schon das Ticken einer Uhr. Bei der mündlichen Matura konnte ich mich überhaupt nicht auf meine Fragen konzentrieren, weil ich nur der gerade stattfindenden Prüfung lauschte.

 

Erst Anfang 30 erfuhr ich von einer Freundin, dass es Menschen gibt die hochsensibel sind, sie empfahl mir den Verein „Zartbesaitet“, wo ich folgenden Test fand, der meine Vorahnung bestätigte.

 

Als ich mich mit dem Thema näher auseinandersetzte, fand ich heraus, dass ca. 20% aller Menschen  hochsensibel sind (ich persönlich glaube, dass es immer mehr werden, vor allem bei den Kindern).
 

Ein hoher Prozentsatz ist eher introvertiert, zieht sich gerne zurück, ist schüchtern und mag keine Menschenansammlungen. Ca. 30 % haben es leichter und sind extrovertiert - zu diesen zähle ich mich auch, denn ich stehe als Trainerin sehr gerne vor einer Gruppe, baue leicht Beziehung zu Fremden auf und brauche auch immer wieder neue Herausforderungen.

 

 

 

 

Wie wirkt sich Hochsensibilität nun bei Kindern aus? Auch sie sind überfordert mit zu viel Reizeinflüssen, können sich schlecht konzentrieren, wenn zu viel los ist, brauchen ihre Ruhephasen, sie haben ein anderes Temperaturempfinden und merken schon früh, wenn eine schlechte Stimmung im Raum ist. Es kann sein, dass sie auf Medikamente oder Nahrungsmittel sehr sensibel reagieren, sie eher schreckhaft sind, sie intensive Geräusche oder Gerüche stören oder auch in ihrer ganz eigenen Welt der Tagträume leben. Oft sind sie gewissenhaft, nehmen Aufgaben sehr ernst und versuchen Fehler zu vermeiden.

Mein Sohn wird grantig, wenn er Hunger hat – so wie auch ich. Es ist ratsam immer etwas Essbares bei Outdoor-Aktivitäten mitzuhaben.

 

Leider ist für die Bedürfnisse von hochsensiblen Kindern oft keine Platz. Im Kindergarten und Schule wird von ihnen einiges abverlangt: Die Gruppengröße ist für sie zu groß, zu viele Spielsachen, zu viel Lärm und kaum Rückzugsmöglichkeiten. Es ist unmöglich sich zu konzentrieren, es darf nur zu bestimmten Zeiten gegessen werden und sie müssen draußen eine Jacke anziehen, obwohl ihnen heiß ist.


Zusätzlich stressen wir Eltern mit unserem gutgemeinten Förder- und Freizeitangebot unsere sensiblen Kinder, die nach dem Kindergarten oder Schule einfach nur zu Hause in ihrem Zimmer mit sich alleine sein wollen.

 

 

Um auf dieses Thema aufmerksam zu machen, habe ich mich mit drei Kindergärtnerinnen zusammengeschlossen und wir planen eine Elterngruppe für sensible Kinder. Am Mi. 26.9.18, 18.30 Uhr gibt es eine kostenloste Infoveranstaltung. Nähere Infos findest Du hier.

 

 

 

Du hast vielleicht ein hochsensibles Kind und eine Frage, dann schreibe mir gerne:

office@lebenszeichen.biz

Zuletzt geändert am: Sep 17 2018 um 3:43 PM

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