Die Rolle der LehrlingsausbildnerInnen einst und jetzt

Veröffentlicht von Michaela Nikl am Jun 17 2015
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So wie sich auch die Kindererziehung in den letzten Jahren gewandelt hat, hat sich auch der Führungsstil in Unternehmen verändert.
Es war zu Großmutters Zeiten vor über 50 Jahren durchaus üblich Kinder und Jugendliche körperlich zu züchtigen, damit sie etwas „für´s Leben lernen“. Wir kennen die grausamen „Lehrmethoden“ in der Schule oder in Lehrbetrieben wie „Rohrstaberl“ oder Ohrfeigen für ein Fehlverhalten. Gesetzlich ist Gewalt in jeglicher Form an Kindern verboten, denn auch verbale Erniedrigungen tun weh und hinterlassen Schäden.
 
Vor Jahrzehnten war ein autoritärer Führungsstil an der Tagesordnung, der Chef – damals meist männlich - hatte das Sagen, die MitarbeiterInnen zu gehorchen. Je weiter unten in der Hierarchie man stand, umso weniger hatte man mit zu entscheiden. Welche Position einst die Lehrlinge hatten, ist leicht zu erraten. Viele AusbildnerInnen geben ihre eigenen Erfahrungen von früher, heute noch genauso an ihre MitarbeiterInnen weiter. Sie wissen zwar, dass es geschmerzt hat, haben aber keine Idee, wie es anderes gehen könnte. Immer wieder hören wir von Lehrlingen, die im Betrieb nur putzen und Essen holen, anstatt in ihrem Lehrberuf ausgebildet zu werden und die gegen Ende der Lehrzeit nur wenig Berufspraxis vorweisen können.
 
Doch Lehrlinge sind keine billigen Arbeitskräfte, das haben viele Unternehmen bereits erkannt. In ihnen steckt Potential, dass aber oft erst entwickelt werden muss. Dieses lässt sich aber weder mit allzu großer Autorität, aber auch nicht mit einem Führungsstil, der nur Freiheiten lässt (Laissez faire) bewirken.
Demokratische und kooperative Führung bezieht die MitarbeiterInnen mit ein, lässt Diskussionen zu, bei Fehlern wird nicht bestraft, sondern geholfen. Die Hilfe erfolgt idealerweise durch Nachfragen, wie kann die Verfehlung wieder bereinigt werden?
 
Statt:
-          „Warum ist das schon wieder passiert?“
-          „Wer war das?“
Bei beiden Fragen ist eine Rechtfertigung und Abwehr zu erwarten, aber kein konstruktiver Beitrag.
 
Offene Fragen sind zielführender. Also, Fragen, bei denen einen längere Antwort zu erwarten ist:
·         „Wie hat es sich zugetragen?“
·         „Was genau ist passiert?“
·         „Wie kann es in Zukunft vermieden werden?“
·         „Welche Unterstützung ist für Dich hilfreich?“
 
 
Heute haben LehrlingsausbildnerInnen viel mehr die Rolle eines Coaches, der dabei hilft Lösungen zu entwickeln, ruhig und gelassen vorzeigt, wie es geht, aber auch Verbesserungen zulässt. Dann werden Lehrlinge zu selbstständigen, verlässlichen und selbstbewussten MitarbeiterInnen, die voll Freude und effizient arbeiten.
 
Hier ein Video, das auch hilfreich ist:
 
Quelle: Wikipedia 

Zuletzt geändert am: Jun 17 2015 um 10:48 AM

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